BBI und Ministerium streiten sich
Von , Sabine Plake
BBI und Ministerium streiten sich
Von , Sabine Plake
Vor rund fünf Jahren machte RAG die letzten Pütten dicht.
Prosper Haniel und das Bergwerk in Ibbenbüren waren die letzten Bergwerke, die vollkommen unwirtschaftlich Kohle aus dem heimischen Boden holten und dabei für unabsehbar hohe, besser unendlich hohe Ewigkeitskosten gesorgt haben. Dazu kam und leider kommt immer noch der Schaden an privatem wie öffentlichem Eigentum. Viel zu lange hat die Politik am heimischen Steinkohlenbergbau festgehalten. Hoch qualifizierte Arbeitskräfte hätten an anderer Stelle in der Wirtschaft für andauernde Prosperität sorgen können.
RAG versucht immer mehr, berechtigte Bergschadensansprüche abzuwehren, teilweise auch schon mit dem Verweis auf angebliche Verjährung. Die Bürgerinnen und Bürger sollten bei Kenntnis von Schäden in ihrem Eigentum schnell auf RAG wegen einer Regulierung zugehen. Im Verweigerungsfall bleibt dann noch der – nicht zu empfehlende – Klageweg oder die Anrufung der Schlichtungsstelle Bergschäden.
Größtes Problem bleibt weiter die Bergbehörde, die ihrer Aufgabe der neutralen Kontrolle des Unternehmens weiterhin kaum nachkommt, sich offenbar eher als Erfüllungsgehilfe von RAG versteht.
Die Bürgerinitiative Bergbaubetroffener im Ibbenbürener Steinkohlenrevier e. V. wird weiterhin versuchen zu erreichen, dass RAG als normales Unternehmen auch den allgemeinen rechtlichen Regelungen unterworfen wird.
März 2024
Ist das METHAN-Monitoring (CH4) zum RADON-Nachweis geeignet ? Ein Experiment: Geltende Annahme: METHAN ist Trägergas für RADON bei Ausstritt an die Erdoberfläche. Folgerung (Zitat Dr. Drobniewski [RAG] *): "Es gibt ein Gutachten von Herrn Kemski. Das ist Bestandteil des DMT-Gutachtens zum Thema Ausgasung. Dort wird ganz klar dargelegt, dass es die Korrelation zwischen CH4 und Radon gibt. Das heißt, das CH4 reißt Radon mit. Das ist allgemeiner Konsens. Herr Müller schreibt es in seiner Studie genauso. Das Methan nimmt das Radon mit. Da die beiden gemeinsam auftreten, kann man das eine messen und direkt auf das andere schließen. Da dieser kausale Zusammenhang bekannt und nachgewiesen ist, kann man mit der Messung des einen auf das andere schließen, ohne dass man konkret jedes Mal beides messen muss." These: Die Messung von METHAN ist geeignet zum Nachweis / Ausschluss von RADON. Versuchs-Aufbau: - RADON-Eye (RD200) >>> Messung des aktuellen RADON-Wertes (im 10-Minuten-Intervall) - Gas Leak Detector PCE-GA 12 >>> Messung brennbarer Gase (inkl. Methan / Butan / Propan / ... Wasserstoff) - Gas-Feuerzeug (Butan-Füllung) - Ort: Teil-belüfteter Kellerraum - Messung: Dr. D. Frey am 26.04.2023 Versuchs-Ablauf: 1) Messung RADON (akt. 552 Bq/m³) 2) Gleichzeitig Messung METHAN: 0 PPM (parts per million) 3) Feuerzeug-Flamme am Gas-Leak-Detector: 0 PPM 4) Feuerzeug Flamme ausgeblasen >> rascher Anstieg Gas-Leak-Detector: >100 x 10 PPM => über 1.000 PPM bei Messbereich (x 10) RADON (akt. 542 Bq/m³) 5) Langsamer Abfall innerhalb 1 min. am Gas-leak-Detector: 0 PPM RADON (akt. 542 Bq/m³) Ergebnis: Das Experiment kann für den untersuchten Kellerraum die These nicht belegen. Folgerung hieraus: Eine feste Korrelation zwischen dem Vorkommen von METHAN und RADON zeigt sich im Experiment nicht. Es darf bezweifelt werden, dass mit der Messung von METHAN ein Rückschluss auf eine RADON-Anwesenheit / -Konzentration in Gebäuden unstrittig richtig ist. *) Landtag des Saarlandes: Vorstellung des Planungsstandes durch Vertreter der RAG AG über die beantragte Grubenwasserflutung Link: Grubenwasserflutung LINK zum Versuchs-Video: Versuchs-Video
Um Unterstützung geworben
IBBENBÜREN. IVZ VOM 05.02.2022. Als einen Gruß aus dem heimatlichen Bergbaurevier haben in der vergangenen Woche Maria Koch und Norbert Westphal von der Grubenwasser-Arbeitsgruppe Ibbenbüren dem neugewählten Bundestagsmitglied Dr. Jan-Niclas Gesenhues eine Flasche original Ibbenbürener Grubenwasser überreicht.
Dieses war verbunden mit dem dringlichen Appell, als Obmann im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz neben weiteren Fragen des Nachbergbaus insbesondere auch für die örtliche Gewässersituation vor dem Hintergrund der bundesweiten Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie einzutreten. Das teilt die Grubenwasser-Arbeitsgruppe mit.
Gesenhues machte laut Mitteilung deutlich: „Die Einhaltung der Wasserrahmenrichtlinie ist von enormer Wichtigkeit für Arten- und Gewässerschutz. Daher ist es auch wichtig, dass Grubenwasser auf dem besten Stand der Technik geklärt werden. Hierfür und für ein transparentes Verfahren habe ich mich immer eingesetzt.“ Die wasserrechtliche Genehmigung sei eine Behördenentscheidung, die nach geltendem Recht und Gesetz zu erfolgen habe, heißt es in der Mitteilung.
Die Mitglieder der Grubenwasser-AG baten Gesenhues dabei um eine aktive Unterstützung im Kampf für eine deutlich umweltwirksamere Behandlung und Ableitung des Grubenwassers aus der stillgelegten Zeche.
Die Forderung ging gleichzeitig an Wiltrud Kampling, die kürzlich von Dr. Gesenhues den Vorsitz im Umweltausschuss des Kreises Steinfurt übernommen hat. Da es um die Bewältigung von Ewigkeitslasten gehe, erwarte die Ibbenbürener Grubenwasser-AG von den politischen Vertreterinnen und Vertretern einen vorsorgeorientierten Umgang mit dem lebensnotwendigen Schutzgut Wasser, heißt es in der Mitteilung.
Die Ibbenbürener Aa dürfe „nicht weiter als Vorfluter für mit Umweltgiften belastete Bergbau-Abwässer dienen – bis in eine ungewisse Zukunft hinein“, so die AG.